Martin Klein im Interview zum Thema „Die Zukunft der Versicherungs- und Finanzberater“
Bereits vor knapp 15 Jahren ist „Herr Kaiser“ in Rente gegangen und viele seiner Kollegen scheinen es ihm gleich zu tun. Seit 2011 schrumpft die Zahl der Versicherungsvermittler stetig. Die Branche spricht insgesamt, auch bei Finanzberatern (§ 34f & Co.), von einem Nachwuchsproblem. Wie ist es also um die Zukunft der Beraterschaft bestellt?
Martin Klein: Die Vermittlerzahlen sind nur auf dem ersten Blick eindeutig. Beim genaueren Hinsehen sieht man: Insbesondere die Zahl an Vermittlern in der Ausschließlichkeit geht seit Jahren zurück. Auch dieser Trend scheint sich jedoch mehr und mehr einzupendeln. Betrachtet man die Zahlen der Berater, die ihre Produktauswahl auf eine breitere Basis stellen – also Makler und Mehrfachagenten – so sind diese Zahlen seit Jahren mindestens stabil, zumeist sogar steigend. Das ist ein Zukunftsmodell!
Woran liegt der Nachwuchsmangel Ihrer Meinung nach? Und wie lassen sich wieder mehr junge Menschen für den Versicherungs- und Finanzvertrieb gewinnen?
Martin Klein: Die Finanzvertriebe und Maklerpools machen vor, wie es gehen kann: Die Schaffung eines attraktiven Arbeitsumfelds für Berater und die Befähigung, sich innerhalb eines modernen Ökosystems von Tools, Bedarfsanalysen und Co. zurecht zu finden und das optimale Produkt für die Kundin oder den Kunden zu finden, ist essenziell für die Attraktivität des Berufsbilds.
Was zeichnet die Beraterinnen und Berater von morgen aus? Und wie können sich Berater von heute zukunftssicher aufstellen?
Martin Klein: Die Berater von morgen können online wie offline bedarfsgerecht beraten und mittelst moderner Technik die Chancen der Digitalisierung und der steigenden Vernetzung von Produktgebern und Vertrieben optimal ausnutzen. Wer das mit guter Kommunikationsfähigkeit und Problemlösungskompetenz verbinden kann, wird auch in Zukunft ein erfolgreicher Finanzberater sein.